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WordPress-Hosting getestet – Der richtige Anbieter ist entscheidend

Den Relaunch dieser WordPress-Website habe ich zum Anlass genommen, um das beste Hosting für mich und meine Kunden zu finden. Das Ergebnis war überraschend. Getestet habe ich folgende Anbieter:

  • raidboxes.de (Starter-Tarif)
  • hetzner.de (Managed Server MC40)
  • all-inkl.de (Private Plus)
  • Kinsta.com (Starter)
WordPress-Hosting-Vergleich (PageSpeed)

Meine Prioritäten für den WordPress-Hosting-Test

Die Seitenladegeschwindigkeit war mir wichtiger als Preis und Server-Backend. Ob Apache oder Nginx läuft, war mir dabei egal. Mit beiden Systemen habe ich schon WordPress-Websites auf 100 PageSpeed-Punkte gebracht.

Ein vollständiges WordPress-Managed-Hosting kommt für mich nicht infrage. Viele Plugins werden nicht unterstützt. Oder sie werden willkürlich aktualisiert. Das führt früher oder später zu Problemen.

Ich aktualisiere selten direkt auf die nächste Major-Version, z. B. von 1.9 auf 2.0. Meist gibt es zwar neue Features. Es gibt aber auch Bugs. Mit 2.0.1 sind Updates oft wieder kompatibel.

Außerdem entwickle ich für Kunden häufig eigene Plugins. Ich habe schon erlebt, dass diese nach einem Umzug nicht aktivierbar waren. Daraus entstand folgendes Bewertungssystem:

  • Je Kategorie gab es 1 bis 5 Punkte. Je höher die Punktzahl, desto besser.
  • Die Seitenlade-Geschwindigkeit wurde mit Pingdom gemessen.
  • Der Google PageSpeed wurde jeweils zwölfmal gemessen: sechsmal um 10 Uhr und sechsmal um 15 Uhr.
  • Subjektiv habe ich die Qualität des User-Backends und die WordPress-Installation bewertet.
  • Die Seitenlade-Geschwindigkeit bekam die höchste Gewichtung (3). Gefolgt vom PageSpeed (2), der subjektiven Bewertung (1) und dem monatlichen Preis (1).

Die Wertungen, die zu dem Ranking geführt haben, sind hier zusammengefasst:

KriteriumRaidboxesHetznerALL-INKLKinsta
Ø Pingdom-Ladezeit0,61 s0,72 s0,84 s0,71 s
Ø Google PageSpeed94,683,582,680,5
Backend4/53/51/53/5
WP-Installation5/52/53/52/5
Preis netto / Monat (pro WP-Installation)15,00 €9,60 €6,68 €27,05 €

Gleiche Ausgangsbedingungen für die Anbieter

Die WordPress-Website für den Test war 350 MB groß. Sie enthielt Bilder, Plugins, einen Blog und zwei weitere Custom Post Types (FAQ und Projekte). Ein CDN habe ich für die Tests nicht verwendet.

Auf jedem Server habe ich die Website zuerst mit Fokus auf Google PageSpeed optimiert. Raidboxes und Kinsta unterstützen z. B. WP Super Cache nicht. Außerdem bringen .htaccess-Einstellungen dort nichts, weil Nginx verwendet wird.

Bei ALL-INKL und Hetzner war dagegen „das volle Programm“ möglich. Vor dem Test konnte ich WP Super Cache, Automize und Perfmatters einrichten. Zusätzlich habe ich die .htaccess-Datei ausgiebig angepasst. SSL war bei allen Tests aktiviert.

Der Gewinner im WordPress-Hosting-Test und die Überraschung

Wie am Anfang in der obersten Grafik gezeigt, hat raidboxes.de im Vergleich gewonnen. Die Überraschung für mich war jedoch die ALL-INKL. Der günstigste Anbieter im Test war nicht der mit der schlechtesten Performance.

Günstigster Anbieter auf dem dritten Platz

Der drittplatzierte ist nicht nur der günstigste Anbieter, sondern “auf dem Papier” sogar der schlechteste. 50 Kunden teilen sich eine virtuelle Maschine. Als Betriebssystem kommt Apache zum Einsatz. Das Backend wirkt so alt, dass es vor zehn Jahren schon nicht mehr modern gewesen wäre. Entscheidend war am Ende jedoch die Geschwindigkeit. In puncto Performance konnte ALL-INKL mit Hetzner locker mithalten. Die Installation erfolgt klassisch manuell, dafür aber ohne Probleme.

wordpress pagespeed all inkl

Hetzner ist gut, aber teuer

Der Hetzner-Server ist der teuerste Tarif gewesen. Hier mieten Sie allerdings auch Ihr eigenes Stück Hardware in einem Frankfurter Rechenzentrum. Für eine einzelne Website lohnt sich Hetzner nicht. Ab zwei oder drei Websites oder einem Shop allerdings schon. Die Installation hat etwas länger als üblich gedauert. Das Übertragen der Website aus MAMP Pro hat nicht funktioniert. Ich musste dafür das Duplicator Pro Plugin verwenden und die Installation auf dem Server über ein PHP-Script starten. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass der Hetzner-Server ein Problem beim Entpacken von Zip-Archiven hat, wenn sich darin viele kleine Dateien befinden. Da ich mit Git, React und Node arbeite, hatte ich sehr viele Dateien in meinem Projekt. MAMP Pro bietet auch leider keine Lösung, diese Dateien nicht mit zu übertragen.

wordpress pagespeed hetzner

Kinsta zickig – DSGVO-Konformität fraglich

Kinsta hat mein selbst entwickeltes FAQ-Plugin beim Umzug ohne Mitteilung deaktiviert. Es ließ sich wieder aktivieren. Danach gab es keine Fehlermeldungen. Aber wer weiß, ob das nicht jederzeit wieder passieren kann.

Störend finde ich auch die reine Kreditkarten-Zahlung. Rechnung oder Lastschrift macht die Buchhaltung deutlich einfacher.

Für mich ist Kinsta vor allem wegen der fraglichen DSGVO-Konformität für Kunden nicht einsetzbar. Kinsta nutzt die Google-Cloud-Plattform. Außerdem war der Anbieter Mitglied im EU‑USA Privacy-Shield-Framework. Das bedeutet: Personenbezogene Daten können in die USA übertragen werden. Laut Kinsta nur zu betrieblichen und rechtlichen Zwecken. Das reicht mir schon, um für Kunden-Websites keine Haftung übernehmen zu wollen.

Für deutsche Unternehmen kann ich Kinsta daher nicht empfehlen. In meinen Tests war Kinsta außerdem langsamer als Raidboxes.

wordpress pagespeed kinsta

Der Gewinner im Langzeittest

Aufgrund der Ergebnisse habe ich kurz vor Weihnachten meine fertige Website zu Raidboxes umgezogen. Das ging fast von allein. Der Umzug läuft mit dem Raidboxes-Plugin praktisch ohne Zutun, sobald man auf „Start“ klickt. Dateipfade in der Datenbank werden automatisch angepasst.

Eine Prüfung mit Better Search Replace und anschließend mit Screaming Frog empfehle ich trotzdem.

wordpress pagespeed raidboxes

98/100 PageSpeed-Punkte ohne Aufwand

Die Geschwindigkeit war wie erwartet super: 98/100 PageSpeed-Punkte ohne Optimierungsaufwand. Autoptimize war noch deaktiviert. Für ein optimales Ergebnis wollte ich Cloudflare wieder als CDN aktivieren. Hier gab es allerdings Probleme.

Cloudflare machte anfangs Probleme

Sobald Cloudflare aktiviert war, öffnete sich wieder die alte Website auf dem alten Server. Es hat vom 23.12. bis zum 28.12. gedauert, bis Cloudflare korrekt funktionierte.

Der Support von Raidboxes war dabei grandios. Auch ALL-INKL hat innerhalb weniger Stunden geantwortet. Nicht immer konstruktiv, aber schnell.

Am Ende lag das Problem an den DNS-Nameservern bei ALL-INKL. Die angezeigten Server entsprachen nicht den tatsächlichen. Nur der Support konnte das ändern.

Raidboxes scheitert bei chmod-Settings

Wenn man eine JSON- oder Konfigurationsdatei nur für WordPress-User per chmod lesbar setzen möchte, geht das leider nicht. Auch der Support ist daran gescheitert, das in einem Projekt umzusetzen.

Für mich ist das ein Mega-Fail. Ich habe es bisher aber auch nur in einem sehr individuellen Projekt benötigt. Ich hoffe, dass die Devs bei Raidboxes dafür bald eine Lösung liefern. Nur wegen so etwas auf einen Root-Server zu wechseln, ist es fast nicht wert.

Redundante Ergebnisse bei der Seitenladegeschwindigkeit

Der Pingdom-Test zeigt: Meine Website liefert konstant gute Seitenladegeschwindigkeit. Und das mit WordPress.

Pingdom-Testergebnis (Screenshot)

Mittlerweile habe ich ein zweites Kundenprojekt umgezogen. Auch hier zeigt sich eine deutliche Verbesserung. Das zeigt die Grafik.

google pagespeed nach server umzug

Fazit

Keiner der getesteten Anbieter ist schlecht. Ich möchte für Kunden aber das Beste herausholen. Deshalb setze ich künftig auf Raidboxes.

Raidboxes war am Ende der Anbieter mit dem geringsten Aufwand für mich – und mit der besten Seitenladegeschwindigkeit.

Update vom 08.11.2025: Mittlerweile habe ich 25 Websites zu Raidboxes übertragen. Alle haben sich in ihrer Geschwindigkeit deutlich verbessert.

raidboxes backend